Die SP Bezirk Brugg fordert Windisch und Brugg auf, gemeinsam mit dem Kanton und anderen Zentrumsgemeinden ein Pilotprojekt für eine Kontakt- und Anlaufstelle mit Konsumraum und Essensabgabe für Suchtkranke zu starten sowie Notunterkünfte zu schaffen.
Die Schweizer Drogenpolitik stützt sich auf vier Säulen: Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression. Auch der Kanton Aargau orientiert sich in der Suchthilfe an der Nationalen Strategie Sucht. Im Bereich «Schadensminderung und Risikominimierung» bestehen im Aargau erhebliche Lücken. Die aktuelle «Bedarfsanalyse für Angebote der Schadensminderung in Brugg» zeigt den Bedarf klar und deutlich auf.
Kantonale Verantwortung – jahrelanges Versäumnis
Seit 2011 ist das neue Betäubungsmittelgesetz in Kraft. Die Kantone sind somit in der Verantwortung, Massnahmen zur Schadenminderung und Überlebenshilfe zu schaffen (Art. 3g BetmG). Dennoch ist im Kanton Aargau wenig bis nichts geschehen. Erst auf politischen Druck hin wird eine kantonale Suchtstrategie erarbeitet. «Bis Massnahmen daraus folgen, wird es noch dauern. Den suchtkranken Menschen geht es zunehmend schlechter. Unter anderem auch, weil die stetigen Wegweisungen im Rahmen der Repression ihren Stress laufend verstärken. Auch die Bevölkerung leidet unter dem öffentlichen Konsum, der nun in verschiedenen Quartieren stattfindet. Der Kanton muss Verantwortung übernehmen!», so SP-Grossrätin Luzia Capanni.
Handlungsbedarf ausgewiesen
Die Bedarfsanalyse für Brugg enthält acht Handlungsempfehlungen. Die erste und dringendste Empfehlung betrifft die Schaffung einer Kontakt- und Anlaufstelle mit Konsumraum. Weiter werden eine Essensabgabe sowie Notschlafstellen aufgeführt. «Nichts Neues, denn dem Departement Gesundheit und Soziales liegt diese Handlungsempfehlung seit 2021 vor, welche zwei Kontakt- und Anlaufstellen und zwei Notschlafstellen im Kanton Aargau empfiehlt», hält die Brugger SP-Einwohnerrätin Alexandra Dahinden fest.
Kantonale Pilotprojekte jetzt!
Die SP Bezirk Brugg fordert darum die Gemeinden Brugg und Windisch auf, sich an der Ausarbeitung von kantonalen Projekten zu beteiligen und sich für die rasche Schaffung von Kontakt- und Anlaufstellen mit Konsummöglichkeit sowie Essensausgabe und Notschlafstellen einzusetzen und diese mitzutragen. Dabei soll sich der Kanton wesentlich an den Kosten der Pilotprojekte beteiligen. Vorstösse dazu folgen in den Einwohnerräten in Brugg und Windisch.
Für Fragen:
Luzia Capanni, Einwohnerrätin und Grossrätin SP, Windisch: 077 420 02 94
Alexandra Dahinden, Einwohnerrätin SP, Brugg: 079 501 99 87